Das Europäische Parlament gab heute grünes Licht, um den Kontakt von Millionen Arbeitnehmern in der EU mit krebserregenden und erbgutverändernden Stoffen zu begrenzen und dadurch in den nächsten 50 Jahren 100.000 Menschenleben zu retten. Mit dieser ersten Überarbeitung der Vorschriften seit zehn Jahren, die die Werte für elf neue Substanzen begrenzt und strengere Grenzwerte für zwei ältere Stoffe festlegt, konnte die Sozialdemokratische Fraktion eine ehrgeizige Agenda für die Gesundheit der Arbeitnehmer durchsetzen.

 

Die sozialdemokratische Verhandlungsführerin des Europaparlaments, Marita Ulvskog, erklärte:

 

„Wir haben heute ein sehr wichtiges EU-Gesetz beschlossen, das die Gesundheit von Millionen Arbeitskräften beschützen wird. Es legt neue und strengere Grenzwerte für Substanzen fest, die Krebs verursachen können. Wir reden hier über Stoffe wie kristalline Kieselsäure, Chrom oder gar Holzstaub.

Der Schutz der menschlichen Gesundheit am Arbeitsplatz ist von äußerster Bedeutung. Millionen Arbeitnehmer sind betroffen, vor allem in der Baubranche, in der Holzwirtschaft, in der Papierindustrie oder in der chemischen Industrie. Arbeitskräfte, die an der Herstellung von allem – von Kinderbekleidung über Metallprodukte und Kosmetika bis zu Flugzeugen – beteiligt sind, können davon betroffen sein. In der EU wird die Hälfte der Todesfälle, die durch eine berufsbedingte Krankheit verursacht werden, dem Krebs zugeschrieben.

Wir haben nach hartem Kampf durchgesetzt, dass die Gesundheitskontrollen für die betroffenen Arbeitnehmer auch nach dem Ende der Beschäftigung fortgesetzt werden. Krankheiten können Monate oder Jahre nach einem Kontakt mit diesen schädlichen Stoffen ausbrechen.

Mit diesen neuen Vorschriften werden in den nächsten 50 Jahren 100.000 Menschenleben durch strengere Grenzwerte für die Gefährdung durch diese Karzinogene gerettet werden.“

 

Die beschäftigungs- und sozialpolitische S&D Fraktionssprecherin Jutta Steinruck fügte hinzu:

 

„Einmal mehr hat das Europäische Parlament seinen Mehrwert für jeden EU-Bürger bewiesen, indem es ein EU-Gesetz zum Schutz der Arbeitnehmer vor Gefährdung durch krebserregende Substanzen beschlossen hat. Mit diesem aktualisierten Rechtsrahmen verfügen wir über ein Instrument, um ohne weitere Verzögerungen neue Grenzwerte für weitere Stoffe einzuführen und den Geltungsbereich der Richtlinie auf die sogenannten reprotoxischen Stoffe auszuweiten, also auf Stoffe, die Unfruchtbarkeit verursachen oder Schwangerschaften gefährden. In diesem Bereich sind die Arbeitnehmer nämlich immer noch nicht angemessen geschützt. Die Sozialdemokratische Fraktion wird die Gesundheit der Bürger stets in den Vordergrund stellen.“