Die Berichterstatterin des Europäischen Parlaments über die Vorschriften für Roamingmärkte für Großkunden, Miapetra Kumpula-Natri, hat heute ihren Vorschlag zur Reform des aktuellen Systems veröffentlicht.

Das Europäische Parlament und die Mitgliedsstaaten haben bereits das Ende der Roaminggebühren innerhalb der Europäischen Union bis spätestens 15. Juni 2017 vereinbart. Damit es dazu kommt, müssen jedoch neue Regeln für die Preise eingeführt werden, die die Betreiber einander für Kunden verrechnen, die in ein anderes EU-Land verreisen.

Die EU-Kommission hat Obergrenzen für Großkunden-Roamingentgelte in der EU vorgeschlagen: 0,04 Euro pro Minute für Gespräche, 0,01 Euro pro SMS und 0,0085 Euro pro Megabyte (oder 8,7 Euro pro Gigabyte). Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament möchte aber niedrigere Höchstbeträge, um sicherzustellen, dass die Gewinne der Betreiber nicht zu Lasten der Kunden gehen.

Miapetra Kumpula-Natri sagte dazu:

"Um wie zu Hause telefonieren und surfen zu können, muss das Internet überall in der EU zugänglich und erschwinglich sein.

Den richtigen Höchtspreis für Datenroaming zu finden, ist der entscheidende Punkt. Der Datenkonsum in Europa nimmt immer rascher zu. Künftig sollte mehr Datenverbrauch zu niedrigeren Kosten per Dateneinheit für die Betreiber führen; daher sollten auch Bürger und Unternehmen von diesen niedrigeren Kosten profitieren.

Um einen Festpreis zu vermeiden, der schon bald veraltet sein wird, schlage ich einen Großkunden-Höchstpreis von 5 Euro pro Gigabyte für 2017 vor - eine Obergrenze, die bis 2022 jedes Jahr um 1 Euro pro Gigabyte sinken wird. Das ist mehr als genug, um die heutigen tatsächlichen Kosten und Investitionen in die digitale Infrastruktur abzudecken.

Wir verstehen, dass Investitionen in das Netzwerk notwendig sind, um eine Dienstleistung für alle zu garantieren. Wenn man jedoch einen zu hohen Großkundenpreis festsetzt, werden die Betreiber in Ländern mit niedrigen Datenpreisen ihre Preise für alle Verbraucher erhöhen, ob diese nun reisen oder nicht.

Die Verbraucher profitieren von einem fairen Wettbewerb zwischen den Betreibern durch niedrige Preise und innovative Dienstleistungen. Die von mir vorgeschlagene Preisobergrenze für Daten sichert den Wettbewerb zwischen allen Marktteilnehmern."

Der Bericht wird am 29. November im Industrieausschuss des Europäischen Parlaments zur Abstimmung gelangen.

Beteiligte Abgeordnete
Delegationsleiterin
Mitglied
Finnland