Gebäude schlucken rund 40% der gesamten Energie, die in der Europäischen Union verbraucht wird. Ein großer Teil von ihnen ist immer noch auf fossile Treibstoffe angewiesen. Die Verbesserung der Gesamtenergieeffizienz der Gebäude würde zu niedrigeren Energierechnungen und weniger Kohlendioxidemissionen führen.

 

Der Industrie- und Energieausschuss des Europäischen Parlaments stimmte heute über die Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden ab, die das erste Dossier des Maßnahmenpakets Saubere Energie darstellt. Die Sozialdemokratische Fraktion drängte auf eine ehrgeizige Steigerung der Energieeffizienz, die die Europäische Union der Erfüllung der Ziele, welche im UN-Klimaschutzabkommen von Paris vereinbart wurden, einen Schritt näher bringen wird.

 

Die S&D Fraktionssprecherin für dieses Dossier, Miapetra Kumpula-Natri, sagte dazu:

 

„Die Mitgliedsstaaten sollten langfristige Sanierungsstrategien entwickeln, um sicherzustellen, dass die Energieeffizienzziele erfüllt werden, mit dem endgültigen Ziel eines kohlenstofffreien Gebäudebestands bis 2050. Das bedeutet, dass Wohnhäuser, Schulen und Büros gesündere Orte sein werden. Die erhöhte Sanierungstätigkeit wird zudem europaweit Arbeitsplätze schaffen.

 

Die neuen Maßnahmen werden auch zur Verbesserung des Verkehrs beitragen, weil Infrastrukturen für Elektromobilität errichtet werden. So sollen bereits bei der Sanierung von Gebäuden die notwendigen Kabel und Leitungen für Ladestationen für Elektrofahrzeuge verlegt werden.

 

Eine wichtige sozialdemokratische Forderung war die Pflicht zur Einrichtung von mindestens einer Ladestation in Nichtwohngebäuden mit mehr als zehn Parkplätzen, wenn sie neu sind oder einer größeren Renovierung unterzogen werden. Das wird die Leute ermutigen, auf Autos mit niedrigen Emissionen umzusteigen. Bei Wohngebäuden, die neu sind oder einer größeren Renovierung unterzogen werden, sollte jeder Parkplatz mit der notwendigen Infrastruktur ausgestattet werden, sodass später Ladestationen installiert werden können.“

 

Der Koordinator der S&D Fraktion für Industrie und Energie, Dan Nica, sagte:

 

„Die Sozialdemokraten versuchen seit langem, die Lebensbedingungen für energiearme Haushalte, die schätzungsweise 11% aller EU-Haushalte ausmachen, zu verbessern. Jetzt müssen die EU-Länder endlich Maßnahmen vorsehen, die zur Verringerung der Energiearmut beitragen. Gleichzeitig müssen sie den gleichberechtigten Zugang zu Finanzierungsinstrumenten für Energieeffizienzsanierungen für gefährdete Haushalte unterstützen. Wir haben dafür gesorgt, dass finanzielle Renovierungsanreize auch eine Verbraucherperspektive haben, die die Unterschiede bei der Kosteneffizienz zwischen den Mitgliedsstaaten berücksichtigt.

 

Diese Richtlinie schafft die Voraussetzungen für eine neue Denkweise im Bauwesen, die die Innovation für intelligente Gebäude nutzt. Der Einsatz von Gebäudeautomations- und Kontrollsystemen kann viel Energie sparen. Wir wollen den Einbau dieser Systeme in allen Nichtwohngebäuden mit einem Gesamtprimärenergieverbrauch von über 250 Megawattstunden bis zum Jahr 2023 fördern. Da diese Systeme zugleich das Rückgrat des sogenannten Intelligenzindikators bilden, wird dieses neue Instrument Mietern und Hausbesitzern helfen, ihre bestehenden Systeme besser zu beurteilen. Das ist eine erschwingliche und zugängliche Möglichkeit für Familien, um bei den Energiekosten zu sparen.

 

Ein intelligentes Heim sollte den Energieverbrauch steuern, eventuell sogar erneuerbare Energie vor Ort erzeugen und den Betrieb des Gebäudes an die Bedürfnisse seiner Bewohner anpassen  können, beispielsweise durch Informationen über den Energieverbrauch und die Raumluftqualität.“

Beteiligte Abgeordnete
Delegationsleiter
Koordinator
Rumänien
Delegationsleiterin
Mitglied
Finnland