Bis zum Jahr 2030, dem Zieldatum für die Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDG) der Agenda 2030, sind es weniger als acht Jahre. Der ohnehin schwierige Weg zu ihrer Verwirklichung wurde durch die verheerenden Folgen der Covid-19-Pandemie und des Kriegs gegen die Ukraine noch zusätzlich erschwert. Jetzt werden sogar die bisher erreichten zaghaften Fortschritte wieder rückgängig gemacht.

Der Bericht des Europäischen Parlaments über die Umsetzung und Verwirklichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung betont die Notwendigkeit eines raschen gemeinsamen Handelns und fordert die EU-Kommission auf, die SDG horizontal in alle EU-Politikbereiche einzubeziehen und umzusetzen.

 

Der sozialdemokratische Schattenberichterstatter des Entwicklungsausschusses und Koordinator der S&D Fraktion, Udo Bullmann, sagte dazu:

„Die Zeit wird knapp. Im globalen Süden leiden Millionen von Menschen als direkte Folge von Putins Krieg gegen die Ukraine an einer Hungersnot, während viele Nationen immer noch mit den schlimmen Folgen der Covid-19-Pandemie konfrontiert sind. Wenn es uns gelingen soll, die Nachhaltigen Entwicklungsziele bis 2030 umzusetzen, müssen wir noch härter arbeiten. Und um es klar zu sagen: Es gibt keine Alternative zum Erfolg.

Die anhaltenden Krisen erfordern eine noch stärkere Konzentration auf die Bekämpfung von Ungleichheiten und Armut, damit unsere Partnerländer den Weg zu einer nachhaltigen Entwicklung beschreiten und widerstandsfähige, gleichberechtigte und gerechte Gesellschaften aufbauen können. Wir können uns in Bezug auf unsere Verpflichtung, niemanden zurückzulassen, keinen Fehlschlag leisten. Ansonsten würden wir die Menschlichkeit und unsere EU-Werte für eine gerechte, integrative und nachhaltige Welt hängenlassen.

Dafür muss die EU ihr Engagement auf internationaler Ebene massiv verstärken. Wir brauchen eine umfassende Strategie, die sowohl interne als auch externe Politiken umfasst und die neuen geopolitischen Realitäten berücksichtigt. Es ist äußerst wichtig, dass wir gemeinsam in einer echten Partnerschaft besser wieder aufbauen.“

 

Die sozialdemokratische Schattenberichterstatterin für den Umweltausschuss, Rovana Plumb, kommentierte wie folgt:

„Wir müssen dringend die Dynamik zur Umsetzung der Nachhaltigen Entwicklungsziele steigern. Angesichts geopolitischer, ökologischer, gesundheitlicher und humanitärer Krisen müssen wir einen ganzheitlichen Ansatz für die Ziele der nachhaltigen Entwicklung anwenden und für einen sozial integrativen, fairen und gerechten Übergang sorgen.

Die durch die Nachhaltigen Entwicklungsziele und die europäische Säule sozialer Rechte festgelegten sozialen, ökologischen, klimapolitischen und demografischen Prioritäten müssen vollständig umgesetzt werden. Maßnahmen zum Schutz der Umwelt, des Klimas und der Sicherheit müssen mit einer umfassenden Bestandsaufnahme der Finanzausstattung der EU-Politiken und der Bereitstellung ausreichender Mittel durchgeführt werden, um ein grüneres, digitaleres und widerstandsfähigeres Europa zu schaffen.

In diesem Zusammenhang müssen wir außerdem Indikatoren einführen, die über das Bruttoinlandsprodukt hinausgehen, das Europäische Semester reformieren und eine breitere Einbeziehung der Beteiligten sicherstellen.“

Beteiligte Abgeordnete
Vizevorsitzende
Rumänien
Koordinator
Deutschland
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