Die Sozialdemokratische Fraktion im Europäischen Parlament fordert nachdrücklich eine neue Ära für das Verfahren für die Besetzung aller Spitzenpositionen in der EU und auf nationaler Ebene. Mit der Bestellung von Philip Lane zum Mitglied des Direktoriums der Europäischen Zentralbank (EZB) und von José Manuel Campa zum Vorsitzenden der Europäischen Bankaufsichtsbehörde (EBA) ist einem ausgewogenen Verhältnis zwischen Männern und Frauen einmal mehr keine Beachtung geschenkt worden.

Die S&D Fraktion hat im Wirtschafts- und Währungsausschuss als treibende Kraft von Anfang einen Änderungsantrag in Bezug auf das Geschlechtergleichgewicht initiiert. Sie möchte, dass das Europaparlament nächste Woche in einer Entschließung eine Änderung der Verfahren verlangt, um die Gleichstellung der Geschlechter zu gewährleisten, und fordert die anderen politischen Fraktionen auf, sich dieser Resolution anzuschließen.  

Pervenche Berès, Wirtschafts- und Währungssprecherin der Sozialdemokratischen Fraktion, sagte dazu:

„Frauen sind in den Führungspositionen der Banken- und Finanzdienstleistungsbranche nach wie vor unterrepräsentiert. Wir können diese anhaltende Diskriminierung nicht akzeptieren und fordern daher nächste Woche in einer Resolution einen radikalen Gesinnungswandel und eine Änderung der Verfahren, um in Zukunft bei Ernennungen in allen europäischen und nationalen Institutionen und Einrichtungen die Gleichstellung der Geschlechter zu gewährleisten.

Außerdem erwarten wir vom Rat eine klare Antwort auf den Brief* des Europäischen Parlaments, in welchem wir diese Woche unsere Anliegen zum Ausdruck gebracht haben. In Zukunft werden wir keine Kandidatenlisten berücksichtigen, die in Bezug auf die Geschlechterverteilung nicht ausgewogen sind.“  

Mercedes Bresso, für das Wirtschafts- und Sozialmodell zuständige Vizevorsitzende der S&D Fraktion, fügte hinzu:

„In den öffentlichen europäischen Spitzenpositionen des Bankensektors und darüber hinaus werden wir keine einseitigen Vorschläge mehr dulden. Auch wenn die ausgewählten Kandidaten im vorliegenden Fall sich bei den Anhörungen für die Positionen in der Europäischen Zentralbank und der Europäischen Bankaufsichtsbehörde als hoch qualifiziert erwiesen haben, bedauern wir sehr, dass wir von Anfang an keinen ausgewogenen Vorschlag hatten.“  

Hinweis für die Redaktion

* Brief an den Rat und Brief an die Kommission

Beteiligte Abgeordnete
Mitglied
Italien